Verhandlungsdrama "Gott" in den Kammerspielen
Im Zuge der UÜ Kunst und Kultur besuchten wir am 10. Jänner die Kammerspiele der Josefstadt, um dem Verhandlungsdrama „Gott“ von Ferdinand von Schirach beizuwohnen.
Was tun, wenn ein kerngesunder Mensch nicht mehr leben möchte und sich ein würdiges Sterben in Form von Sterbehilfe wünscht? Ist dies ethisch verwerflich oder doch ein Akt gerechtfertigter Selbstbestimmung?
Ein Ethikrat bestehend aus politischen, medizinischen, juristischen und religiösen Vertretern brachte im Stile einer Gerichtsverhandlung seine Argumente vor, um die Frage zu diskutieren, wer letztendlich über Leben und Tod entscheiden darf.
Das Besondere war, dass von Anfang an die sogenannte „vierte Wand“ durchbrochen wurde und das Publikum – ähnlich einem Schwurgericht – die Entscheidung mitzutragen hatte. Mithilfe einer Münze durften die Zusehenden am Ende abstimmen, ob dem Protagonisten Sterbehilfe geleistet werden darf oder nicht. Nach Verkündung des Ergebnisses schlossen Abschlussplädoyers von beiden Seiten das Stück.
Ein Werk, das weit über den Theaterabend zum Nachdenken und Debattieren anregt!
Rojin König, Ada Spremić, Nina Hossein