Ein Blick von Oben auf unsere Welt im Globenmuseum

Ein Blick von Oben auf unsere Welt im Globenmuseum

Den Beginn des Tages starteten wir mit dem Austausch von unseren ganz persönlichen Reiseerfahrungen. Danach haben wir uns einen kurzen Filmausschnitt aus „Faszination Erde: der Blick von Oben“ von Yann Arthus Bertrand angeschaut. Der französische Fotograf hat die Welt mit dem Helikopter umflogen und unglaublich beeindruckende Aufnahmen von unserem schönen Planeten festgehalten.

Danach besuchten wir das weltweit einzigartige Globenmuseum im prachtvollen Palais Mollard in der Herrengasse im1. Bezirk. Dort bestaunten wir Erd-und Himmelsgloben, Mond-und Planetgloben, sowie mehrere astronomische Instrumente. Wir erfuhren, dass Vincenzo Coronelli (1650-1718), ein Universalgelehrter und Kartograph, der dem Orden der Minoriten angehörte, als einer der wichtigsten und berühmtesten Globenbauer aller Zeiten gilt. Seine Globen sind nicht nur im Globenmuseum, sondern seit Mitte des 18. Jahrhunderts auch im Mitteloval des Prunksaals aufgestellt. Das Globenpaar: Erd-und Himmelsglobus stammt aus dem Besitz des Kaisers Franz I. Stephan von Lothringen, dem Ehemann Maria Theresias. Auf dem Erdglobus sind zahlreiche Einträge über Entdeckungsreisen sowie Darstellungen von Menschen, Tieren, Pflanzen und sogar Schiffen zu sehen. Daneben kann man verschiedene Sternbilder auf einem blaugrünen Hintergrund auf dem Himmelsglobus entdecken.

Interessant war für uns, dass in früheren Zeiten Taschengloben wie Smartphones mitgeführt wurden und jeder, der etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, einen Taschenglobus sein eigen nannte. Die Kunst- und Kulturvermittlerin erzählte, dass Schüler/innen auf mit Tafellack überzogenen Globen die Länder einzeichnen mussten. Sind wir froh, dass uns das erspart bleibt! ;-) In Österreich wird der Globus seit 1870 als Lehrmittel eingesetzt. Nach einer informativen Führung im Globenmuseum sollten wir uns auf die Suche nach dem kleinsten Globus im Museum machen und seinen Verwendungszweck erraten. Der Miniglobus, der für Puppenhäuser angefertigt wurde, war zwar schnell gefunden, allerdings wären wir von selbst nicht auf den Verwendungszweck gekommen. Für Ludwig XIV. dagegen wurde im Jahr 1683 die größte Erdkugel angefertigt, welcher 12 Pariser Schuh, die damalige Maßeinheit maß. Nach dem Besuch im Globenmuseum hatten wir noch eine Führung im Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek. Wir erfuhren einiges zum Zettelkatalog, zur Ausleihe von Büchern der digitalen Bibliothek, dass man vor Ort zwar Bücher ausleihen darf, aber acht Kameras auf einen gerichtet sind und außerdem drei Personen, die auch ein Auge auf einen werfen. Für uns war nämlich interessant, was passiert, wenn man versucht, eine Seite aus einem Buch auszureißen. ;-)

Im Prunksaal war es recht kalt und so gefiel uns das Globenmuseum besser. Damit wird deutlich, dass auch das körperliche Wohlbefinden zu einem gelungenen Tag beiträgt.

Mag. Valerie Drack, BA

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